60 Jahre neue Kirchenglocken in St. Anna, Düren
Im Juli 1964 erfuhr die heutige Annakirche ihre endgültige Vollendung dadurch, dass sie wieder einen Kirchturm samt Glocken besaß. Nun konnte wieder weithin hörbar die Gläubigen zu den Gottesdiensten gerufen werden. Mit Glocken, die die Zerstörung der Stadt in Teilen dadurch überstanden hatten, weil sie 1942 ausgebaut worden waren.
Der Ausbau erfolgte dabei mitnichten zum Schutze der Glocken selbst, deren älteste zu diesem Zeitpunkt schon 377 Jahre alt war, sondern „um die für eine Kriegsführung auf lange Sicht erforderliche Metallreserve zu schaffen“, wie es in einer entsprechenden Anordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan, Hermann Göring, hieß. Dies bedeutete, dass alle Bronzeglocken im Deutschen Reich, die schwerer als 25 kg waren, auf lange Sicht für die Herstellung von Kriegsmaterialien eingeschmolzen werden sollten.
Zwei Glocken von St. Anna entgingen diesem Schicksal jedoch und Mitte Juli 1964 konnten sie, umgegossen und um zwei weitere ergänzt, in den Kirchturm gehoben und montiert werden.
In einer Sonderausstellung, in Würdigung des 60. Geburtstages der neuen Glocken und passend zum Motto der Annaoktav 2024 – WAS HAT DIE STUNDE GESCHLAGEN? –, wurde die Geschichte der Kirchenglocken von St. Anna von ihrer ersten erhaltenen Überlieferung Anfang des 16. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit nachverfolgt.
Digital ist die Ausstellung über das Webportal Deutsche Digitale Bibliothek weiterhin verfügbar.