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die Annakirche im Laufe der Jahrhunderte

Geschichte der Dürener Annakirche und Annaverehrung

  • Ende des 7./Anfang des 8. Jahrhunderts erfolgte der Bau einer dem hl. Martin geweihten Saalkirche auf dem Gelände der heutigen Annakirche als Teil einer karolingischen Königspfalz
  • im 8. Jahrhundert weilt immer wieder Karl der Große in Düren; vermutlich zu seiner Zeit erfolgte ein Ersatzbau der bestehenden Saalkirche in Form einer dreischiffigen, querschifflosen Basilika mit einer dreigeteilten Vorhalle und Mittelempore
  • für die Zeit um 881/882 wird, im Zusammenhang mit den Normanneneinfällen, vermutet, dass die Kirche zerstört wurde
  • 941 erstmals wieder ein Beleg, dass eine Kirche im Hofgut Düren existiert
  • 966 bekommt das Marienstift in Aachen von Kaiser Otto I. die Martinskirche als Geschenk
  • im 11. Jahrhundert erfolgte eine Wehertüchtigung der Martinskirche in Form eines quadratischen Wehrturmes
  • in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts beginnt der Bau einer gotischen Kirche, welche in folgender Zeit massiv an Größe gewinnt, u. a. mit einem 100 Meter hohen Kirchturm; Ursache ist der Beginn der Annaverehrung in Düren
  • ein Steinmetz mit dem Namen Leonhard stiehlt Ende 1500 in Mainz aus der dortigen Stephanskirche eine Kopfreliquie der hl. Anna
  • mit der Bitte, dass das Annahaupt nach Mainz zurückkehrt, übergibt der aus Kornelimünster stamende Leonhard im Januar 1501 in Düren an die hießigen Franzsikaner selbiges
  • Mainzer Gefolgsleute wollen das Annahaupt von Düren aus zurück bringen, werden jedoch von der Dürener Bevölkerung daran gehindert, welches das Haupt in der Martinskirche zur Verehrung darbringen
  • nach einem langen Rechtsstreit vor weltlichen und geistlichen Gerichten entscheidet Papst Julius II. 1506 zugunsten Dürens und gegen die Mainzer Rückforderung
  • Mitte des 16. Jahrhunderts verdrängt die starke Annaverehrung umgangssprachlich die Benennung der Dürener Martinskirche: sie wird fortan Annakirche genannt
  • am 16. November 1944 wird der Kernstadtbereich von Düren aus der Luft heraus restlos zerstört; der gotische Kirchenbau ist nur noch Trümmerhaufen
  • 1954 bis 1956 erfolgte der Neubau der Annakirche unter Rückgriff auf die Trümmersteine des gotischen Baues; Architekt ist Prof. Rudolf Schwarz
  • 1963 bis 1964 wird der moderene Bau um einen 50 Meter hohen Kirchturm ergänzt, der noch von Schwarz in Grundzügen entworfen und nach seinem plötzlichen Tod durch seine Ehefrau Maria Schwarz weiter ausentwickelt worden war